Donnerstag, 27. Oktober 2016

Marsa Matruh

Hey ihr Lieben,

kaum bin ich zurück aus dem Urlaub, ist die neue Woche auch schon fast wieder um. Na ja, irgendwie kein Wunder, wenn man nur drei Tage die Woche Uni hat :) Außerdem sind diese Woche zwei Kurse ausgefallen, also noch mehr Freizeit für mich. Trotzdem habe ich es nicht geschafft, meinen Blogeintrag eher zu verfassen, was zum einen daran lag, dass unser Internet hier die letzten Tage immer mal ausgefallen ist und zum anderen daran, dass ich Montag beim Einkaufen volle Kanne gegen eine Glastür gelaufen bin (ja, lacht mich ruhig aus, deshalb erzähle ich es euch ja^^) und deswegen Montag Kopfschmerzen hatte und nicht direkt einen Eintrag verfassen konnte.
Das Wochenende in Marsa Matruh war auf jeden Fall schön, zumindest in großen Teilen. Das Mittelmeer ist so unglaublich schön. Das Wasser ist kristallklar und strahlend-blau.
Am Freitag waren wir erst mal ein bisschen den Ort anschauen und haben gleich ein paar Abenteuer erlebt. Kellner, die kein Englisch können und keine Karten auf Englisch haben, waren dabei noch das kleinste Problem. Marsa Matruh gleicht in der Nebensaison ein bisschen einer Geisterstadt. Viele Restaurants und Hotels, die im Sommer geöffnet haben, schließen im Winter. Die Strandpromenaden, von denen man noch erahnen kann, dass sie sicher mal echt hübsch gewesen sind, verkommen total. Am öffentlichen Strand kannst du als europäische Touristin nicht mal vollständig angezogen sitzen, ohne dass du von den einheimischen Halbstarken begafft und quasi gestalkt wirst. Das war nicht so schön. Trotzdem haben wir einen tollen Sonnenuntergang gesehen und wenigstens die Füße ins Wasser gehalten.


Am nächsten Tag waren wir dann trotzdem lieber an einem privaten Hotelstrand schwimmen. Da muss man zwar bissl was zahlen, aber es ist ruhig und wir konnten einen entspannten Tag am Strand verbringen und natürlich im Meer schwimmen. Wir alle haben diesen Tag sehr genossen.
Abends waren wir dann nochmal in dem Restaurant, an dem wir am Freitag schon waren. Nachdem wir Freitag nur Nudeln und Reis bestellt hatten, wollten wir Samstag richtig zuschlagen. Die Kellner waren super glücklich, dass wir schon das zweite Mal bei ihnen waren und wollten alle Fotos mit uns machen. Das war irgendwie niedlich. Wir haben Hähnchen mit (gefühlt) tausend Beilagen bestellt und es war super viel und super lecker. (Aus lauter schlechtem Gewissen hab ich am nächsten Morgen gleich Frühsport gemacht, um nicht wie eine Kugel zurück nach Deutschland zu kommen.)

Sonntag vormittag waren wir dann noch am "Cleopatra Beach". Der Legende nach soll Cleopatra dort gebadet haben (ob mit oder ohne Marc Anton, da streiten sich die Geister). Ein sehr beeindruckender Ort, aber seht selbst:






Sonntag Nachmittag ging's dann mit dem Bus wieder zurück nach Kairo. So 'ne Großstadt ist dann doch manchmal angenehmer als eine Küstenstadt in der Nebensaison. Dass man aber auch hier mit Englisch in einigen Restaurants nichts anfangen kann, haben wir vorgestern erlebt. Die Karte war komplett auf Arabisch mit einigen Bildchen. Wir haben sie dann erst abfotografiert und an unsere ägyptischen Freunde geschickt, die uns einiges dazu erklärt haben, und dann einfach irgendwas anhand der Bildchen bestellt. Passenderweise hatte trotzdem jeder am Ende das, was ihm schmeckte^^.
Ihr seht, ich lebe mich langsam ein. Morgen gehen wir mit ein paar Freunden in die Oper, weil eine meiner deutschen Kommilitoninnen hier Geburtstag hat (ihr dürft morgen gerne alle "Happy Birthday Lisa" in die Kommentare schreiben^^). Über Nachrichten und Kommentare zu meinem Blog oder über das, was ihr so zur Zeit erlebt, freue ich mich immer noch sehr.
Zum Abschluss gibt's noch ein zweites Sonnenuntergangsbild, diesmal von meinem Balkon hier im Fakultätshotel.

Lasst es euch gut gehen und fühlt euch gedrückt von eurer
Hannah

Donnerstag, 20. Oktober 2016

Die Leiden der jungen Hanna Ken

Hallo ihr Lieben,

kennt ihr das auch? Die Uni hat gerade eine Woche angefangen und man könnte schon wieder Urlaub gebrauchen? Nun, wir machen es einfach :) Morgen fahren wir übers Wochenende nach Marsa Matruh, gehen im Mittelmeer schwimmen und legen uns entspannt an den Strand. Wir freuen uns schon alle total drauf und sind super glücklich, dass das mit dem Busticket heute noch geklappt hat (es war nicht ganz klar, ob es noch Tickets gibt).
Ich für meinen Teil kann den Urlaub auf jeden Fall gut gebrauchen, weil ich die erste Uniwoche hier ziemlich stressig fand. Viele Dozenten wechseln munter zwischen Englisch und Arabisch hin und her und haben teilweise einen so krassen Akzent, dass man nicht unterscheiden kann, ob man das Wort kennen sollte oder nicht. Auch bei mir zeigt der Sprachmix langsam Folgen und ich beginne zu "Denglischen". Vorhin habe ich ernsthaft überlegt habe, warum sich das Wort "Museums" denn so komisch anhört. Es hat ne Weile gedauert, bis mir eingefallen ist, dass der Plural ja "Museen" heißt^^. Außerdem sind die Kurse hier oft ziemlich spät abends, wenn ich einfach nicht mehr aufnahmefähig bin. Die Räume werden auf "angenehme" 16-19 Grad runter gekühlt, so dass wir Deutschen regelmäßig mit dicken Strickjacken und kalten Nasen in den Kursen sitzen und böse Blicke ernten, wenn wegen uns kurz die Klimaanlage ausgeschaltet wird. Außerdem ist es ziemlich laut. Ständig kommt irgendjemand rein und will irgendwas oder irgendein Handy klingelt mit dem nervtötensten Klingelton der Welt (ihr wisst schon, dieses Pfeifen. Das macht mich einfach aggressiv ;) ). Und was mich am meisten stört, ist, dass alles so planlos ist. Die Dozenten fangen an und hören auf, wann sie wollen und man kann sich auf nichts richtig einstellen. Als neulich einer meiner ägyptischen Kommilitonen im Kurs behauptet hat, hier in Ägypten wären Regeln sehr wichtig, musste ich fast lachen.
Na gut Leute, nehmt mein Gejammer bloß nicht zu ernst. Es ist übertrieben (wo sonst darf ich das, wenn nicht in meinem Blog) und sicher alles eine Frage der Zeit, bis man sich daran gewöhnt. Macht euch also bloß keine Sorgen, dass es mir hier schlecht gehen könnte. Es geht mir gut :) Wir haben richtig interessante Geschichtskurse zum islamischen, koptischen und griechisch-römischen Ägypten, die extra nur für uns drei Mädels sind und aus denen ich super viel mitnehme. Die KomillitonInnen und DozentInnen scheinen alle sehr nett zu sein und ich kann regelmäßig ausschlafen.
Für Besichtigungen in Kairo hatten wir die letzte Woche leider kaum Zeit, weil die Uni ja angefangen hat, aber letztes Wochenende war ich bei der Eröffnung des Goethe-Instituts in Kairo. Die bieten Deutschkurse an, haben eine Bibliothek und ein schickes neues Gebäude. Zur Eröffnung gab es ein cooles 36-stündiges Kulturprogramm (ich war nicht die ganze Zeit da^^) mit bayrischer Blasmusik (Unterbiberger Hofmusik, könnt ihr gerne mal googlen. Bin jetzt schon ein Fan), Freigetränken und vielem mehr. Hat viel Spaß gemacht dort.
Wer von euch schon sehnsüchtig auf einen Bericht über das Kamelreiten wartet, den muss ich leider wieder vertrösten. Es wurde um einige Wochen nach hinten verschoben, wenn es nicht mehr so heiß ist.
Da unser Bus morgen sehr früh losfährt und ich deswegen zeitig schlafen gehen muss, wird das jetzt nur ein (vergleichsweise) kurzer Eintrag (ohne Bilder. Ich war immer zu faul, meine Kamera mitzunehmen). Trotzdem freue ich mich natürlich über eure Nachrichten und Kommentare und irgendwelche Anzeichen, dass ihr meinen Blog lest. Im Urlaub werden dann auch wieder fleißig Fotos gemacht und ein Update folgt vermutlich nächste Woche (jede Woche einen Blogeintrag hört sich für mich ganz gut an, oder?).
Ich denke an euch und hoffe, es geht euch allen gut.
Liebe Grüße
eure Hannah

P.S. Für alle, die kein facebook haben, hier noch eine kurze Erklärung zum Titel. In den Kursen wird man hier meist mit Vornamen angesprochen. Das finden die Ägypter bei meinem Namen besonders toll, denn sie betonen jedes Mal, dass das auch ein arabischer Name sei. Eine der Dozentinnen wollte trotzdem eine Liste mit den Vor- und Nachnamen der Studenten angelegt und hat jeden nach seinem Nachnamen gefragt. Leider hatte sie mit Knittel so einige Probleme und hat sich für die schlimmste aller Abkürzungen entschieden. Mit Hannah K. wäre ich voll und ganz zufrieden gewesen. Jetzt bin ich Hanna Ken und leide sehr. Hoffentlich ist das wirklich nur für diese eine Liste und spielt sonst keine Rolle. Anderenfalls überlege schon, wie ich heimlich an die Liste komme, um meinen Namen zu ändern ;)

Donnerstag, 13. Oktober 2016

Ein Umzug, eine Prinzessin und ganz viele Moscheen

Ihr Lieben,

da bin ich wieder. Es geht mir gut, ich bin leider noch nicht auf einem Kamel geritten, habe aber trotzdem viel erlebt in der Woche, die ich jetzt schon in Kairo bin. Zum Beispiel waren wir auf einem ziemlich coolen Basar, der echt so aussah, wie man sich einen Basar vorstellt: enge Gänge mit ganz vielen Geschäften und Auslagen und ständig wurde man angesprochen, ob man nicht was kaufen will.



Überhaupt wird man hier als Europäer ständig angeschaut und angesprochen. Ich bin von uns drei Mädels noch die, die das am wenigsten mitkriegt bzw. blende ich das oft einfach aus. Irgendwie finde ich es auch ganz witzig, wenn dann eine Horde Kinder an dir vorbei läuft und die grinsen dich an und sagen "Hi". Viele sagen auch "Welcome" oder "Welcome to Egypt". Es gibt auch noch so ein Geräusch ("Kss-kss"), das die Leute zum Teil machen, um deine Aufmerksamkeit zu erregen. Amgad hat mir erklärt, dass das aber eher eine plumpe Anmache ist und ich es entweder ignorieren soll oder den Stinkefinger zeigen ;) Man kommt sich halt vor wie eine europäische Prinzessin und wahrscheinlich ist man das in den Augen der Leute auch. Ansonsten sind die aber oft sehr nett und wenn man irgendwo hilflos rumsteht, kommt sofort jemand und hilft dir weiter. Nur was die Preise angeht, darf man sich nicht übers Ohr hauen lassen.

Was ich außerdem diese Woche viel besichtigt habe, sind Moscheen. Besonders gut hat mir die Alabastermoschee in der Zitadelle Kairo gefallen. Von dort hat man einen super tollen Ausblick über Kairo und Innen hängen ganz viele Lampen und die Decke sieht auch toll aus.
Blick über Kairo. Leider war es an dem Tag neblig, sonst hätten wir vielleicht die Pyramiden gesehen.
Alabastermoschee Innen...

... und Außen. Der kleine Wurm da mit dem Kopftuch bin ich :)
In einer Moschee, wo wir waren, kam sogar ein Mann auf uns zu und hat uns gefragt, ob wir mal hören wollen, wie ein Gebet in so einer Moschee klingt und dann hat er uns so eine Art Psalm vorgesungen. Das war echt beeindruckend.

Neben all den Sehenswürdigkeiten werden wir natürlich auch in die Kultur der Landes eingeführt. Wir waren schon bei einem Konzert mit spiritueller Musik und Tanz (Ich habe Männer in langen Röcken tanzen gesehen.), lernen ägyptisches Essen kennen (Köfte, Kebab und Kuschari) und sind schon mit allen möglichen Verkehrsmitteln durch Kairo gefahren (Taxi, Metro, Bus - das war besonders abenteuerlich, weil die mit offenen Türen fahren und jeder einfach wie er will ein- und aussteigt - und sogar mit einem Segelschiff namens Felukka. Das hat mir besonders gefallen.).

Heute bin ich außerdem umgezogen. Ich wohne jetzt im Fakultätshotel. Das ist wirklich ein Hotel und kein Wohnheim, was daran liegt, dass das hier die Tourismusfakultät ist und die Studierenden dann gleich an dem Hotel ihre Praxis trainieren können. Touristen wohnen hier aber glaub ich außer den Gästen der Fakultät nicht. Die renovieren auch gerade und bis heute Mittag war nicht klar, ob unsere Zimmer heute überhaupt fertig werden. Nachdem wir uns schon mit dem Gedanken angefreundet hatten, im Doppelzimmer schlafen zu müssen, sind sie überraschend doch schon fertig geworden. Ich hab jetzt also mein eigenes Zimmer mit Kühlschrank, Fernseher, eigenem Bad und einem Balkon mit traumhaftem Nilblick. Vorhin musste ich allerdings leider feststellen, dass meine Badtür klemmt und nur mit äußerster Gewaltanwendung wieder aufgeht. Das war das erste Mal hier in Ägypten, dass ich dachte "Aha, hier sterbe ich jetzt also. Eingesperrt und jämmerlich verhungert in meinem eigenen Badezimmer." (Nein, so dramatisch war es natürlich nicht, aber ich sollte definitiv daran denken, diese Tür nie wieder ganz zu schließen). Trotzdem gefällt es mir ganz gut und wenn es hier auch noch eine Waschmaschine gibt, bleibe ich vielleicht die 6 Monate hier wohnen und ziehe nicht nochmal um.
Mein Zimmer
Mein Kamel im Felukka mit Blick auf das Fakultätshotel (das flache weiße Gebäude. Ungefähr da, wo die große Palme davor ist, ist mein Zimmer).
Ihr seht, mir geht es gut und ich bin gespannt, was mich die nächsten Tage so erwartet. Samstag geht dann die Uni los (ja liebe Leni, da gibt es dann auch wieder ein "Auf-ins-neue-Semester-Lied" :) ). Wie immer freue ich mich über eure Kommentare, "Likes" und Nachrichten, auch E-Mails sind gern gesehen. Bleibt behütet und zieht euch warm an^^

Liebe Grüße aus angenehmen 26 Grad
eure Hannah

Freitag, 7. Oktober 2016

This is Cairo

Hey ihr Lieben,

es freut mich, dass mein erster Eintrag so gut bei euch angekommen ist. Gewissermaßen war das ja nur ein Vorbericht. Heute kommt nun der erste "richtige" Eintrag aus Kairo.
Diese Stadt ist einfach unglaublich. Gestern, als wir Abends angekommen sind, habe ich sie schon bei Nacht aus dem Flugzeugfenster sehen können. Das sind Dimensionen, die man sich gar nicht vorstellen kann. Alles ist irgendwie riesig und überall ist Leben und Licht und Lärm. Der Verkehr ist das schlimmste. Es gibt einfach keine Regeln. Die Fahrbahn erinnert an Autorennspiele, bei denen alle zusammen starten und sich dann irgendwie an den anderen Autos nach vorne vorbei schlängeln wollen. Dazu kommen die Fußgänger, die zwischen den Autos auf die andere Straßenseite laufen. Es ist verrückt, funktioniert aber irgendwie.
Heute waren wir dann den ganzen Tag unterwegs. Einer der ägyptischen Studierenden, die letztes Semester bei uns waren, hat ein super tolles Programm für uns aufgestellt und begleitet uns die ersten Tage. Das ist echt beruhigend, denn alleine würde uns das Chaos sicher erschlagen. So können wir uns entspannen und die eine Woche, die wir noch haben bis die Uni beginnt, als Urlaub nutzen. Heute haben wir uns zum Beispiel das Ägyptische Museum angeschaut. Es passt total zu dem, was ich auch über Kairo geschrieben habe: Alles irgendwie überdimensional. Besonders beeindruckend war es, die Schatzfunde aus dem Grab von Tutanchamun, die ich in Dresden ja schon in der Ausstellung als Repliken gesehen habe, im Original zu bewundern. Diese Maske von Tutanchamun (googlet sie, wenn ihr nicht wisst, wie sie aussieht) war einfach super schön und um Längen beeindruckender als die Replik, aber vielleicht bin ich als Archäologin da auch einfach voreingenommen.
Das Ägyptische Museum von Außen. Drinnen kosten Fotos extra.
Außerdem haben wir ägyptisches Essen probiert. Zum Frühstück Brot mit so einer warmen Bohnenpaste und Brot mit Falafel und Salat (beides sehr lecker) und abends ein typisches Getränk: Saft aus Bambusrohr (das war eher nicht so meins).
Eigentlich wollten wir auf den Cairotower, aber da der für Nicht-Ägypter sehr teuer ist (ja, es gibt da hohe Preisunterschiede zwischen Ägyptern und Nicht-Ägyptern. Echt diskriminierend!), haben wir das erst mal verschoben.
Der Cairotower
Abends waren wir noch ägyptische Handyverträge kaufen. Ich hab jetzt also auch eine ägyptische Handynummer. Bin per Whats-App aber auch immer noch über meine deutsche Nummer erreichbar (und auch per SMS oder Anruf. Das wird dann halt teuer für euch ... und mich auch, also besser nicht versuchen).
Für ein endgültiges Urteil, wie ich Kairo finde, ist es vielleicht noch zu früh, aber es ist auf jeden Fall abenteuerlich. Besonders gut hat es mir heute am Nil gefallen, da hab ich auch viele Fotos gemacht, und an dem Ort, wo wir Nachmittags waren. Das war eine italienische Bar und man konnte super gemütlich draußen sitzen. Wir waren den ganzen Nachmittag dort, saßen unter den Sonnenschirmen und haben uns Sätze auf Arabisch von Amgad beibringen lassen (dauert aber sicher noch, bis ich mir die alle merke). Die heißen Temperaturen (Mittags sind dann schon so etwa 35 Grad) lassen sich erstaunlich gut aushalten. Das hatte ich mir schlimmer vorgestellt. Im Moment genieße ich also noch meinen Urlaub, in dem ich mir um nix Sorgen machen muss. Für Morgen ist auch schon ganz viel geplant. Ich schaffe es wahrscheinlich nicht, alle Ereignisse der nächsten Woche im Blog festzuhalten, aber ich melde mich, wenn ich kann (und wenn ich auf einem Kamel geritten bin, auf jeden Fall. Das wurde mir für die nächste Woche schon angekündigt. So cool!).
Wenn ihr Fragen, Kommentare, Meinungen oder Grüße da lassen wollt, steht euch die Kommentarfunktion wie immer offen.

Salam und Bye-bye
eure Hannah

P.S. Das Kamel ist heute zuhause geblieben und daher auf keinem der Fotos drauf.



Dienstag, 4. Oktober 2016

The final countdown


Hey ihr Lieben,

hier kommt nun mein erster Blog-Eintrag. In zwei Tagen geht mein Flug nach Kairo und das wahrscheinlich größte Abenteuer meines bisherigen Lebens startet (na gut, vielleicht war meine Geburt noch abenteuerlicher, aber da erinnere ich mich nicht mehr genau dran^^).
Hier in diesem Blog werde ich versuchen, euch regelmäßig auf dem Laufenden zu halten, wie es mir so geht und was ich erlebe. Jetzt ist es hier noch ziemlich leer und ich muss mich erstmal in die ganzen Funktionen reinfinden, aber da wird sich mit der Zeit sicher noch was tun.
Am Anfang dachte ich mir, ich beantworte mal die wichtigsten Fragen, damit ihr einen Eindruck davon bekommt, wie es zu diesem Blog kam und was euch vielleicht erwartet.


1. Was verschlägt mich nach Kairo?
Ich studiere dort mehr oder weniger ganz normal weiter. Meine Uni in Würzburg, bzw. der Lehrstuhl in der Uni, dem ich als Studentin im M.A. "Museum und alte Kulturen" unterstehe, hat eine Partnerschaft mit der Helwan Universität in Kairo geschlossen, die speziell auf meinen Studiengang abzielt. Durch diese Partnerschaft wurde ein Austausch ins Leben gerufen, der es einigen Studierenden (in unserem Fall allen, weil wir nur zwei sind^^) ermöglicht, ein Semester an der jeweiligen Partneruni zu studieren. Nachdem von März bis August schon fünf ägyptische Studierende bei uns in Würzburg waren, sind wir jetzt dran, dorthin zu fliegen.
Neben dem Studium werden wir aber natürlich die Möglichkeit nutzen, möglichst viel zu sehen (Museen, Sehenswürdigkeiten, das Land und die Kultur). Ich habe gehört, man kann sogar eine Nacht in der Wüste übernachten, unter freiem Himmel. Das fände ich irgendwie cool.

2. Für wie lange werde ich weg sein?
Ich weiß noch nicht genau, wann ich zurückkomme, aber offiziell ist der Austausch für 5 Monate geplant. Es besteht aber die Möglichkeit, für ein Praktikum (zum Beispiel in einem der ägyptischen Museen) noch ein paar Wochen länger dort zu bleiben. Ich denke, ich werde irgendwann im März zurück kommen. Zur Dresdner Langen Nacht der Theater am 1. April bin ich aber auf jeden Fall wieder da.

3. Bin ich alleine?
Nein. Ich fliege mit zwei Kommilitoninnen zusammen, mit denen ich gut befreundet bin. Sicher werden sie in den kommenden Berichten auch immer mal Erwähnung finden. Ich sollte sie aber zur Sicherheit vorher fragen, ob sie einverstanden sind. Außerdem kenne ich ja bereits fünf der ägyptischen Studierenden aus ihrer Zeit in Deutschland und finde daher hoffentlich schnell Anschluss.

4. Wo werde ich wohnen?
Direkt nach der Ankunft werden wir erstmal für ein paar Tage im DAI (Deutsches Archäologisches Institut, für alle, die es nicht wissen^^) übernachten und dann ziehen wir in das universitätseigene Hotel (don't call it Wohnheim) um, das direkt neben der Uni liegt (bzw. neben dem Teil der Uni, wo wir immer hin müssen). Je nachdem, wie wir in dem Hotel (klingt glamouröser, als es sein soll) klarkommen, bleiben wir dort oder suchen uns vielleicht auch ein WG-Zimmer. Mal sehen, was sich ergibt. Da werde ich sicher demnächst nochmal was dazu schreiben.

5. Wie verständige ich mich dort?
Die Kurse an der Uni, an denen wir teilnehmen, werden auf Englisch sein (zumindest sollten sie das theoretisch). Auch mit den Leuten werde ich mich wohl hauptsächlich Englisch unterhalten, die meisten können das. Einigen können auch ein bisschen Deutsch, aber ich denke, es kann nicht schaden, mal aktiv mein Englisch zu trainieren. Ein bisschen Arabisch lernen will ich natürlich trotzdem gerne, schließlich bin ich ein halbes Jahr dort.

6. Was hat es mit "KairoKamel" auf sich?
Einigen von euch ist vielleicht aufgefallen, dass ich den Blog unter dem Nickname KairoKamel angemeldet habe. Das Kamel ist quasi mein Glücksbringer, denn "es gibt kein Problem, das man nicht mit einem Kamel lösen kann." (Fragt nicht mich, fragt Dumitru Solomon ... oder glaubt es einfach^^). Leni hat mir mal ein selbst-genähtes zu Weihnachten geschenkt und seitdem habe ich es immer zu allen möglichen Prüfungen mitgenommen. Ich plane, so  "Die fabelhafte Welt der Amelie"-mäßig, ab und an Fotos mit ihm in Ägypten zu machen an bedeutenden Orten. Mal sehen, ob mich die Idee überzeugt, oder doch nicht. Trotzdem finde ich den Namen auch als Blogadresse sehr eingängig (und cool. Ich mag witzige Nicknames).

7. Und jetzt?
Jetzt habe ich noch einen Tag zum Packen und ihr habt Zeit, euch zu überlegen, ob ihr im nächsten halben Jahr mal in Kairo vorbei schauen wollt^^ Ich fände es auch super cool, wenn es hier eine Kommentarfunktion gibt (Gibt es eine? Findet sie für mich!). Dann könntet ihr mir weitere Fragen stellen, die euch auf der Seele brennen (außer du Cong. Wenn du das ließt, du darfst keine Frage schreiben^^), mich auf meine Rechtschreibfehler aufmerksam machen (nein, bitte nicht) oder mir einfach irgendwas Nettes und Aufmunterndes schreiben (das mich davon überzeugt, dass ich das nächste halbe Jahr überleben werde).

Fühlt euch lieb gedrückt von eurer
Hannah