Montag, 23. Januar 2017

Im siebten Archäologen-Himmel (Teil 1)

Hey ihr Lieben,

es tut mir so leid, dass letzte Woche kein Eintrag kam. Ich hätte es vielleicht gestern Abend noch geschafft, wenn ich nicht in Aswan ungelogen 7 Stunden(!!!) auf meinen Zug gewartet hätte. Es war kalt, ich war müde und mein Handyakku war auch noch leer. So eine anstrengende Reise hatte ich glaube ich noch nie. Ich war vom Hotel in Aswan bis zu unserem Fakultätshotel hier in Kairo über einen Tag unterwegs. Zum Glück konnte ich eine Weile im Zug schlafen, aber es war trotzdem eine Erfahrung, auf die ich zukünftig gerne verzichten kann.
Aber jetzt zum schönen Teil meines Berichts (sonst kriege ich noch Ärger, dass ich in letzter Zeit immer so negativ berichte). Der Urlaub war unglaublich schön. Luxor und Aswan haben mir so gut gefallen. Es war viel ruhiger als in Kairo und wärmer und total entspannend. Ich glaube, ich bin sogar ein bisschen braun geworden. Da ich super viel erlebt habe, kann ich gar nicht über alles ausführlich berichten, aber ich versuche einfach mal es halbwegs zu ordnen.
Am ersten Tag haben wir den Karnak-Tempel in Luxor besichtigt. Wir waren ja mit dem Nachtzug gekommen, hatten also alle im Zug etwas geschlafen und so den ganzen Tag zur freien Verfügung. Ich liebe ja diese massiven Tempel. Du kommst da an und wirst erst mal weggefegt von dem Anblick, weil es so unglaublich beeindruckend ist. Wenn du dir dann auch noch klar machst, wie alt das alles ist, steigert sich dieses unglaubliche Gefühl noch. Zumindest ich werde dann immer sehr ehrfürchtig.
Das Besonderste am Karnak-Tempel ist eine riesige Säulenhalle in der Mitte. Diese Wucht an Säulen und dann sind die auch noch verziert mit Szenen und zum Teil bemalt und die Sonne fällt von oben herein und verzaubert irgendwie alles, da werde ich ganz sprachlos.



Und dann freue ich mich immer daran, dass ich zur Archäologie gekommen bin und denke mir, wie richtig das doch für mich ist, weil für mich so ein Bild wie das Folgende, auf dem fast nur ein paar kaputte Säulen und ganz viele Steine zu sehen sind, einfach mit das Schönste ist, was ich je gesehen habe. :)

Nach dem Karnak-Tempel wollten wir uns eigentlich gleich noch den Luxor-Tempel anschauen, aber weil wir alle ziemlich fertig waren, haben wir es dann doch verschoben auf einen anderen Tag. Ich hatte mir extra davor eine süße Limo gekauft und meinte großspurig, für mich wäre es ja kein Problem, ich hätte jetzt genug Zucker intus, um den Tag noch durchzuhalten und dann war ich zurück im Hotel, wollte mich nur für eine Stunde hinlegen und bin erst halb 12 in der Nacht wieder aufgewacht. :) Die anderen waren derweil ohne mich beim Abendessen und für die komplette weitere Reise war das unser Running-Gag, dass ich doch bitte nie wieder Zucker essen möge, weil ich dann wie ein Stein schlafen würde.
Am nächsten Tag waren wir im Tal der Könige und beim Tempel von Hatschepsut und ich war wieder total beeindruckt. Was muss das für ein krasses Gefühl sein, als Archäologe so was zu finden?! Leider durfte ich im Tal der Könige selber keine Fotos machen, dabei waren die Felsen drum herum schon so toll. Ich hätte ja gar nicht unbedingt Fotos von den Gräbern gebraucht. Einfach nur das Tal, diese riesigen Felsen und der strahlend blaue Himmel.
Hab ein bisschen getrickst und wenigstens draußen ein Foto gemacht, bevor man ins Tal reinkommt.
Die Gräber Innen sind auch echt schön. Wie sich da die Farbe zum Teil erhalten hat, und einmal stand sogar was Lateinisches an der Wand. Da war ich ganz hin und weg ;) Und natürlich war ich im Legendären Grab von Tutanchamun. Es ist ziemlich klein. Das muss echt ultra voll gestellt gewesen sein, als es damals entdeckt wurde. Trotzdem schon allein vom Feeling her ziemlich spannend.
Der Hatschepsut-Tempel ist auch sehr beeindruckend. Wie er da so in den Felsen gehauen ist, das hat schon was. Und Hatschepsut war auch einfach eine beeindruckende Person, so wie ich das mitbekommen habe.



Damit war der Tag aber noch lange nicht zu Ende, es war genauer gesagt gerade erst Mittag (weil wir so zeitig losgefahren sind). Wir waren dann noch auf "Banana Island", einer landwirtschaftlich genutzten Insel, die mich ein wenig an Bräunsdorf erinnert hat (wo meine Großeltern gewohnt haben, als ich noch kleiner war). Und wie wir so auf diesem Boot in der Sonne saßen und Tee getrunken haben, hab ich mich schon sehr erholt und wie im Urlaub gefühlt (könnte daran liegen, dass ich im Urlaub war^^).


Montag war nicht so viel Spekatuläres los. Wir wollten morgens eine Ballonfahrt machen und sind extra halb 6 aufgestanden und dann ist der Ballon einfach nicht gestartet, weil es zu neblig war. Das war schon bisschen fies. Dafür haben wir immerhin einen schönen Sonnenaufgang gesehen.


Mittags sind wir auf unser Schiff umgezogen (sehr schick), und dann waren wir noch im Luxor-Museum, im Luxor-Tempel und im Mummification-Museum. Der Luxor Tempel ist ähnlich schön wie der Karnak-Tempel und halt mitten in der Stadt. Das finde ich sehr beeindruckend. Und wir waren kurz vor Sonnenuntergang dort, wo die Sonne so schön in den Tempel fiel. Da habe ich viele Fotos gemacht (und noch einige, als es dann dunkel war).




Dienstag stand dann wirklich die Ballonfahrt an. Es war super schön und eine echt tolle Erfahrung. Wunderschön und Angsteinflößend zugleich. Dafür hat sich das frühe Aufstehen gelohnt.





Dann hat unser Schiff Mittags abgelegt und es war insgesamt ein eher entspannter Tag. Ich habe auch noch Sonnenuntergangs-Fotos gemacht ;)




Mittwoch standen der Edfu-Tempel und der Kom-Ombo Tempel auf dem Programm und Abends war Galabiya-Party. Das ist so ein traditionelles Gewand und ich besitze jetzt eines. Bei der Party werden so mehr oder weniger witzige Partyspiele gespielt. War echt ein schöner Abend und ich sah in meiner Galabiya aus wie eine Prinzessin :)
Edfu
Kom-Ombo Tempel

Am nächsten Morgen mussten wir wieder ganz zeitig aufstehen, weil wir nach Abu Simbel gefahren sind. Aber auch das hat sich voll gelohnt. Es ist so schön dort mit dem See daneben und es war sonnig und zugleich ein wenig windig, wie am Meer. Echt krass, was die da geleistet haben, mit dem Transport des Tempels. Er ist aber auch wirklich lohnenswert. Die Szenen Innen sind zum Teil so richtig schön plastisch gearbeitet, wie 3D (leider wie so oft keine Fotos Innen erlaubt).



So liebe Leute, jetzt ist es bei euch schon fast Mitternacht und bei mir schon fast eins. Und weil ich morgen früh Arabisch habe, sollte ich besser hier Schluss machen und den Rest morgen weiter erzählen. Sonst leidet der Informationsgehalt auch so sehr.
Ich freue mich natürlich trotzdem über Kommentare über den ersten Teil meines Berichts.
Bleibt alle gesund und behütet,
eure Hannah

3 Kommentare:

  1. Sonnenuntergangsfotos sind immer gut!! ;) LG, Susi

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  2. Hi Hannah,

    also ich muss schon sagen, dass ich das mit der Ballonfahrt echt beeindruckend finde. Das ist ein voll cooles Angebot. Leider bin ich noch nie Ballon gefahren (oder heißt es 'geflogen'?).

    Toll, dass du so schöne Sachen erlebst :)
    Ich wünsche dir weiterhin viel Spaß dabei!

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  3. Na, was entdecke ich denn da in deinem Blogeintrag? Du hast uns angelogen. Am nächsten Tag hattest du gar kein Arabisch. Das ist doch ausgefallen! Hättest du den Kommentar mal eher gelesen, dann hättest du es gewusst ;P
    Aber Spaß beiseite... ich find den Urlaubsbericht sehr schön und kann mir anhand der Bilder zumindest vorstellen, dass es sehr beeindruckend und auch erholsam gewesen ist. Bloß die Sache mit der Bananen-Insel und Bräunsdorf kann ich mir nicht wirklich vorstellen. Dafür hab ich in Ägypten dann doch so grundlegend andere Erfahrungen gemacht, als in Deutschland :)
    Deinen Galabya schau ich mir dann gerne auch mal in real an. Sieht auf jeden Fall ziemlich schick aus!
    Und Ballon-fliegen ist bestimmt mega aufregend. Schön, dass du das mal erleben konntest. Jetzt werde ich gleich mal noch den Kommentar zum nächsten Eintrag verfassen. Hab ja (außer lernen) nichts zu tun und bin außerdem schon viel zu sehr im Rückstand) :)
    Beste Grüße aus Erfurt
    deine Leni

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