Sonntag, 8. Januar 2017

Frohes Neues!

Hey ihr Lieben,

da bin ich wieder. Ich wünsche euch allen ein gesegnetes Jahr 2017 und hoffe, ihr seid gut reingerutscht. Wir hatten eine sehr schöne Silvesterfeier mit den "Heritage"-Studenten. Es gab zwar kein Feuerwerk, aber wir waren nach Mitternacht noch ein wenig auf Zamalek unterwegs und haben Fotos vom nächtlichen Kairo gemacht. Hier ein paar Fotos vom Abend (Leni ist übrigens nicht kleiner als ich. Das sieht nur auf dem Foto so aus):



Da wir danach erst ziemlich spät wieder zuhause waren, haben wir am nächsten Tag erst mal ganz entspannt ausgeschlafen (bis halb 12 oder so) und waren danach im Kino zu "SING". Das ist ein echt süßer Film mit sehr schöner Musik und man versteht ihn auch gut auf Englisch. Besonders gut hat mir dieser Lied hier gefallen: https://www.youtube.com/watch?v=nYCOA2jQ-XA
Abends waren wir noch auf dem Basar unterwegs, von dem ich schon mehrfach in meinem Blog geschrieben habe.
Der Montag war ein Arbeitsreicher Tag. Nach unserer Arabischstunde haben wir uns in ein Café gesetzt und alle an unseren Laptops gearbeitet und uns dabei ziemlich hipstermäßig cool gefühlt (also ich zumindest. Ich weiß nicht, wie es den anderen ging). Leider musste ich auch am Dienstag noch arbeiten, weil ich so eine wichtige große Hausaufgabe abgeben musste. Leni hat mich zum Glück unterstützt (und dafür gesorgt, dass ich was esse^^) und dann hab ich sie tatsächlich 5 Minuten vor Abgabefrist eingereicht. Das war echt anstrengend. Leider konnte ich danach auch nicht entspannen, weil ich gleich die nächste Stunde hatte und Abends waren wir noch mit Freunden was trinken.
Am Mittwoch war schon wieder Arabisch und ich war mega schlecht drauf. Wir haben ganz viele neue Wörter und Phrasen gelernt und ich konnte sie mir einfach nicht merken. Das war echt frustrierend und ich hoffe sehr, dass es morgen wieder besser läuft. Dafür war dann nachmittags endlich mal Zeit für Entspannen. Wir waren mit einem Boot (der Felukka) auf dem Nil unterwegs bei Sonnenuntergang und es war super schön. Wir hatten Salzstangen aus dem Weihnachtsfresspacket aus Deutschland dabei und haben uns den Sonnenuntergang angeschaut und ganz viele Fotos gemacht.



Das gefällt mir besonders gut.

Abends waren wir dann auch nochmal lecker Essen.
Weil wir Donnerstag überraschend doch keine Exkursion hatten, haben wir die Zeit genutzt und uns noch das koptische Kairo angeschaut. Ich habe Leni die Höhle gezeigt, wo angeblich die heilige Familie unterkam während ihrer Zeit in Ägypten. Wir waren in der Hanging Church, der Synagoge und der ersten Moschee in Kairo. Da es kurz vor dem koptischen Weihnachtsfest war, gab es sogar noch ein wenig Weihnachtsstimmung.

Diese schicken Umhänge müssen alle Ausländer in der Moschee anziehen. Stehen uns super, oder?
Abends haben wir uns zwei der neuen Märchenverfilmungen angeschaut und sie waren beide sehr schön (aber an Allerleirauh kommt trotzdem keins ran^^).
Am Freitag war schon Lenis letzter Tag und wir mussten natürlich die Pyramiden sehen. Da wir ungern alleine hingehen wollten, war ich sehr froh, dass sich spontan noch ein Freund, der auch Tourguide ist, gefunden hat, um uns dort herumzuführen. Wir sind relativ zeitig früh los und leider war es auch ziemlich neblig. Am Anfang hat man die Pyramiden kaum gesehen, aber später ging es dann. Natürlich sind wir auch auf Kamelen geritten, aber Leni hat es glaub ich nicht so gefallen. Sie fand es zu wackelig.

Komisch, hier sieht Leni schon wieder kleiner aus als ich. Ich glaub echt nicht, dass ich größer bin.
Vielleicht liegt es an den Schuhen.








Schaut mal, wer beim Kamelreiten dabei war.
Wir waren auch nicht drin in den Pyramiden, weil ich meinte, es lohnt sich nicht so, dafür waren wir danach noch im Ägyptischen Museum, weil alle Ägypter immer meinten, Leni müsste das unbedingt noch sehen. Sie fand es jetzt nicht soo toll, aber das hätte ich ihr auch vorher sagen können. Es ist mir echt schleierhaft, warum die alle so begeistert von ihrem Museum sind. Es ist viel zu voll gestellt und die Hälfte der Objekte guckt sich eh keiner an (aber die Maske ist natürlich echt wunderschön).
Abends gab es ein Abschiedsessen beim Libanesen mit ganz vielen Freunden und es hat echt Spaß gemacht. Leni hat sogar Geschenke zum Abschied bekommen. Manchmal übertreiben die Ägypter schon ein wenig, aber es war ja auch irgendwie nett.
Samstag früh um sechs habe ich Leni dann ins Auto zum Flughafen gesetzt und bin danach erst mal wieder schlafen gegangen. Samstag ist nämlich ein Feiertag gewesen wegen Weihnachten und deswegen hatte ich endlich mal Zeit das zu machen, was ich schon lange mal machen wollte: Nichts. :) Ich habe den ganzen Tag geschlafen, gegessen und im Bett gelegen und youtube-Videos geschaut, Computer gespielt und noch eines der Märchen geschaut. Das war echt mal nötig nach der anstrengenden Woche (Es war nicht anstrengend wegen Leni. Es war anstrengend, weil so viel los war).
Heute habe ich dann wieder ein wenig mehr gemacht: Wäsche gewaschen und die nächsten Präsentationen für nächste Woche vorbereitet (und arabisch geübt). Es ist ja nur noch eine Woche Uni für mich und dann geht's los nach Luxor und Aswan. Es ist krass, dass ja noch fast eine Hälfte meines Auslandssemester übrig ist, aber es kommt mir so anders vor, dadurch, dass dann kaum mehr Uni ist sondern mein Praktikum und die Prüfungen. Wenn wir wiederkommen aus Luxor und Aswan sind nämlich erst mal Ferien.
Ansonsten ist nächste Woche noch folgendes los: Am Dienstag gehen wir nochmal mit einer Dozentin ins koptische Museum und dann am Mittwoch noch in ein oder zwei andere Museen. Ich werde versuchen, am Donnerstag noch einen Eintrag zu schreiben, weil ich meinen Laptop vermutlich nicht mitnehmen werde nach Luxor und ihr sollt ja nicht auf euren Eintrag nächste Woche verzichten müssen.
Danke übrigens für die Kommentare, die trotzdem kamen, auch wenn Leni nicht kommentiert hat. Sie hatte leider keine Zeit mehr, auch für diese Woche noch was zu schreiben, deswegen müsst ihr wieder mit mir Vorlieb nehmen. Zu der Frage, ob Kairo ein Ort ist, an dem ich leben möchte? Nein, überhaupt nicht. Ich hatte am Anfang auch total stark das Gefühl, dass ich einfach nicht her gehöre und dass ich sehr froh bin, dass es "nur" ein halbes Jahr ist. Der Straßenlärm (vor allem das hupen) nervt mich, das Frauenbild, das in der Kultur herrscht, stört mich, die dauernden Unterbrechungen, Verschiebungen und Änderungen machen mich zum Teil aggressiv, ich finde vieles einfach übertrieben und seltsam und irgendwie hänge ich doch sehr an Regeln und Ordnung. Ich finde es nicht furchtbar hier, es ist schon spannend für ein halbes Jahr, es gibt echt viele richtig nette Leute, es ist günstig, man gewöhnt sich an vieles, was vielleicht am Anfang seltsam erscheint und es gibt viel zu sehen, aber ich war auch noch nie ein Mensch, der gerne lang aus Deutschland weg wollte. Fernweh war nie so meins (Heimweh dafür umso mehr). Ich mag es einfach, wenn ich nicht hundertmal nachdenken muss, wie man das, was ich jetzt sagen wollte, denn gleich noch mal auf dieser oder jener Sprache sagt, ich mag das deutsche Essen und dass ich mich damit weitestgehend auskenne, ich mag öffentliche Verkehrsmittel, von denen ich weiß (oder leicht herausfinden kann) wo sie hinfahren und dass sie mich ohne große Anstrengungen in den meisten Fällen leicht zu meiner Familie bringen können. Achja und ich mag Schweinefleisch.^^ Trotz allem bereue ich meine Zeit hier nicht, weil ich immer wieder erstaunt über mich selbst bin, dass ich es schaffe und wie viel ich erlebe. I'm still standing (yeah, yeah, yeah) :)
Oh weh, das ist ja jetzt ernst geworden am Ende. Da muss ich die Stimmung gleich mit ein paar Kamelbildern wieder auflockern.

Ihr hoffe, ihr seid alle wohl auf. Schreibt mir gerne wie immer eure Wünsche, Fragen und Lobeshymnen in die Kommentare. Startet gut in die neue Woche und bleibt behütet.
Alles Gute
eure Hannah

2 Kommentare:

  1. Tut mir Leid, dass mein Kommentar zu spät kommt. Aber zu meiner Verteidigung muss ich sagen, dass ich schon zweimal einen Kommentar mit dem Handy geschrieben hatte und dann nie posten konnte, weil ich ihn entweder aus Versehen gelöscht habe, oder es nicht funktioniert hat.
    Als erstes wollte ich anmerken, dass es natürlich nicht übertrieben ist, mir ein Abschiedsgeschenk für meine Zeit in Kairo zu schenken. Hallo?! ;) Dann gefallen mir die Bilder zum Eintrag wieder besonders gut, weil sie mich an die schöne Zeit in Kairo erinnern. Am besten gefällt mir aber eigentlich das Titelbild von dir mit dem Geweih. Das ist so niedlich :)
    Deine Bedenken zum Thema "In Kairo wohnen" kann ich voll verstehen. Lustigerweise hat mich der Flugzeug-Typ beim Rückflug sogar gefragt: Und deiner Schwester gefällt es in Kairo? Und ich meinte, dass dir schon nicht alles gefällt, aber dass du zurecht kommst. Bei genauerer Überlegung denke ich schon, dass für diese Stadt einfach die Regel "Keep cool!" oberste Priorität hat und das als geregelte Europäerin vermutlich nicht immer so leicht ist, aber mir als Tourist hat es sehr gut gefallen und ich fand es schön, so viel von der Stadt kennen zu lernen.
    Gleich kommt noch ein Kommentar zum nächsten Blogeintrag. Bis dahin die besten Grüße ;)
    deine Leni

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  2. Hallo Hannah,

    vielen Dank für deinen Reisebericht und dafür, dass du auf meine Frage von eurem gemeinsamen Beitrag zurückkommst.
    Ich kann das gut verstehen, dass die andere Kultur zwar interessant und spannende ist, aber vieles, was man als Deutscher so gewohnt ist, einem fehlt. Mir wäre ein Leben fern der Heimat wohl auch eher nichts. Aber da ich keine Auslandserfahrung habe, kann ich mich da auch gar nicht richtig festlegen.
    Ich finde es interessant, dass du das mit dem Umdenken in eine andere Sprache ansprichst. So habe ich das noch gar nicht gesehen aber wenn ich so drüber nachdenke, dann glaube ich, dass das bei mir auch eine Hürde darstellt.

    Das Ende deines Berichts war nicht ernst, es war ehrlich - und das schätze ich daran :)

    Liebe Grüße aus Erfurt,
    Lukas :)

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